subota, 9. siječnja 2016.

Not bringt Menschen zusammen



                                               Not bringt Menschen zusammen
Hintergrundinformationen:
Das Friedensabkommen von Dayton das 1995 von den Präsidenten von Bosnien und Herzegowina, Kroatien und Serbien unterschrieben wurde brachte wieder Frieden in die Region. Durch dieses Abkommen kam es jedoch zur Teilung des Landes in zwei verschiedene Entitäten, wobei auf dem Territorium der Federation von Bosnien und Herzegowina die Mehrheitsbevölkerung Bosniaken sind und auf dem Territorium der Republika Srpska mehr bosnische Serben leben. Obwohl dieses Friedensabkommen bereits vor 20 Jahren geschlossen wurde, ist bis heute das politische System im Land nicht geregelt. Der Grund dafür beruht auf den Problemen der nationalen Zugehörigkeit, die immer wieder die Objektivität bei Wahlen, sowohl der führeneden Politiker als auch der Wähler beeinflussen.

                               
                                        
                                                                Daytonische Teilung von Bosnien und Herzegowina




Am 20.3.2012 versammelten sich ehemalige Mitglieder der Streitkräfte von Bosnien und Herzegowina, die ein Recht auf Frührente erworben haben, vor dem Gebäude des Ministerrates von Bosnien und Herzegowina, um ihre noch ausständigen Renten einzufordern.
          
Schon seit drei Jahren werden die Renten nicht ordnungsgemäß ausgezahlt, so dass Schulden von insgesamt 29,8 Millionen KM (Mark) entstanden sind. Die Soldaten drohen bereits am ersten Tag mit einem Hungerstreik und fördern vom Staat die Lösung ihres Problems. Dabei beziehen sie sich auf das Gesetz das von der parlamentarischen Tagung am Vorabend der allgemeinen Wahlen 2010 verabschiedet wurde. Das bereits bestehende Gesetz der Streitkräfte von Bosnien und Herzegowina (OS BiH) wurde infolge dessen so ergänzt und geändert, dass Soldaten, die bis 23. Dezember 1995 mindestens zwei Jahre im Krieg dem Land dienten und dabei Mitglieder der Armee von Bosnien und Herzegowina (ABiH), der kroatischen Abwehrmacht (HVO) oder des Militärs von Republika Srpska (VRS) waren und denen der professionelle Militärdienst wegen der Lebensjahre nicht mehr verlängert werden kann, in Frührente gehen können. Die Soldaten beschlossen gleich darauf ein Zeltlager vor dem Parlamentsgebäude zu errichten, um so mehr Druck auf die Regierung auszuüben. Ihr Pressesprecher Senad Hubijer fügte noch dazu, dass sie so lange vor dem Gebäude ausharren würden, bis ihr Fall in Augenschein genommen oder sie vor Hunger sterben würden.
          
Das Stichwort „Not bringt Menschen zusammen“ offenbart sich hier, denn die ungefähr 1000 Männer, die jetzt zusammen ihr Recht einfördern, standen sich vor 20 Jahren gegenüber und schossen aufeinander. Bezüglich des Gesetzes hätten die Soldaten ausbezahlt werden müssen, jedoch wurde damals bei der Gesetzesverabschiedung ein sehr wichtiger Aspekt offensichtlich nicht betrachtet und zwar die Finanzen. Dadurch dass das Land, von der Wirtschaftskrise stark betroffen, in einer zunehmend schlechteren, sowohl politischen als auch wirtschaftlichen Situation ist, ist es für den Staat schwer die Renten auszuzahlen.
         
Fest dazu entschlossen ihr Vorhaben bis zum Ende durchzuführen, blieben die Soldaten weiterhin in ihren Zelten. Nach zwei Tagen Hungerstreik bekamen einige Schwächeanfälle, nachdem sie medizinische Hilfe erhielten, um dann am dritten Tag diesen zu beenden und mit vollem Magen weiterzumachen.
        
Bei anderen wiederum, verschlechterte sich der psychische Zustand, da sie von den Vertretern des Ministerrates provoziert, ausgelacht und nicht ernst genommen wurden.  Trotz der starken Tensionen, gelang es den ehemaligen Mitgliedern der Streitkräfte ruhig zu bleiben und ihren Streik ohne Exzesse fortzuführen.
       
Den Soldaten fällt es deutlich schwer auf dem kalten Betonboden die Tage und Nächte zu verbringen, aber einfach nach Hause gehen, das wollen sie nicht:
Hilfe und Aufmerksamkeit bekommen die Männer von verschiedenen unstaatlichen Organisationen, zudem unterstützen sie zahlreiche Vereine von Bosniaken, Kroaten und Serben in Europa, Amerika und Australien. Obwohl sie eine Lösung bis zum Ende der Woche erwartet haben, stehen sie auch heute, 24 Tage nach dem Beginn des Streiks auf dem selben Platz und hoffen weiterhin auf ein friedliches Ende der Proteste und die baldige Zurückkehr zu ihren Familien.
       

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